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Was sind Risikofaktoren bei Thrombose und ab wann bin ich ein Risikopatient?

Neben den bekanntermaßen ungesunden Verhaltensmustern wie zu wenig Bewegung, unausgewogene Ernährung und Rauchen (weitere Informationen), kann eine Neigung zu Thrombose-Erkrankungen auch in einer Infektion begründet liegen. „Grundsätzlich hängt eine Störung der Blutgerinnung immer mit einer Fehlzusammensetzung der beteiligten Stoffe in der Vene zusammen“ weiß Dr. Stephan Winkelmann.

Der Allgemeinmediziner weist auch darauf hin, dass gewisse Störungen, die auf Allergien beruhen, zu einer Thrombophilie führen können. Dazu gehört die sogenannte APC-Resistenz, besser bekannt als Faktor-V-Leiden, unter dem knapp 5 % der Durchschnittsbevölkerung leiden. Als Risikogruppe gelten auch Frauen im gebärfähigen Alter, deren Verhütung auf hormoneller Basis erfolgt. Im Klartext heißt das, wer die Pille nimmt und gleichzeitig raucht, riskiert die Gesundheit seiner Venen.

 

Lange Bewegungseinschränkungen

Bewegungseinschränkungen und Bettlägerigkeit zählen zu den Risikofaktoren.

Bewegungseinschränkungen und Bettlägerigkeit zählen zu den Risikofaktoren.

Als Risiko für eine Thromboseerkrankung gilt auch, wenn lange Bewegungseinschränkung bzw. Bettlägerigkeit vorliegt. Vor allem bei operativen Eingriffen gilt ein erhöhtes Risiko, eine postoperative Thrombose zu erleiden.

„Vor allem bei umfangreichen Operationen wie dem Einsatz künstlicher Hüftgelenke werden medikamentöse Maßnahmen bereits im Vorfeld des Eingriffs getroffen“, weiß Dr. Winkelmann, „ohne individuell abgestimmte Thromboseprophylaxe erleiden mehr als die Hälfte der Patienten einen Gefäßverschluss“. Auch Frauen, die die Pille nehmen, sollten vor einem operativen Eingriff einige Wochen davor auf eine andere Verhütungsmethode zurückgreifen.

 

Risikofaktor Rauchen

Rauchen gehört zu einem der Risikofaktoren, welche die Entstehung einer Thrombose begünstigen können. Bei Raucherinnen, die gleichzeitig mit der Anti-Babypille verhüten, erhöht sich das Thromboserisiko sogar auf das Dreifache im Vergleich zu den nichtrauchenden Anwenderinnen der Pille.

 

Störung des ungehinderten Blutflusses mit Folgen

Der Grund dafür, dass Nikotinkonsum zu einer Erhöhung des Thromboserisikos beiträgt, ist die Schädigung der Gefäßwände durch Kohlenmonoxid (dies wird beim Rauchen inhaliert). Darüber hinaus verengt Nikotin die Gefäße zusätzlich. Die Venen werden geschädigt und der Blutfluss gestört. Das Blut kann nun nicht mehr ungehindert zu den entsprechenden Zielorganen fließen.

Des Weiteren kann es zu Verklumpungen kommen, die einen Venenverschluss zur Folge haben können. Besonders schlimm kann es werden, wenn sich Blutgerinnsel lösen und wichtige Organe wie Lunge oder Herz verschließen.

Schlimmstenfalls führt dieser Verschluss zu einer Lungenembolie, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall.

Thromboserisiko senken und mit dem Rauchen aufhören

Besonders Betroffene, die bereits durch andere Faktoren wie Übergewicht, schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel mit einem Thromboserisiko behaftet sind, sollten ernsthaft darüber nachdenken, mit dem Rauchen aufzuhören. Das Gleiche empfiehlt sich auch bei Personen, die in der Vergangenheit bereits eine Thrombose erlitten haben.

 

Schwangere Frauen

Schwangere Frauen gehören ebenso zur Risikogruppe für Thromboseerkrankungen, auch wenn sie grundsätzlich einen normalen Verlauf der Schwangerschaft erleben. Jedoch ist das Risiko, an einer Thrombose zu erkranken, viermal höher als bei nicht schwangeren Frauen.

Weitere Informationen unter Thrombose in der Schwangerschaft.

 

Ältere Personen

Ältere Personen, deren Blutkreislauf sich aufgrund hormoneller Umstellungen bzw. einer altersbedingten langsameren Reaktion verändert hat, neigen ebenfalls zur Thrombosebildung in den Gefäßen. So war es auch bei Martha, die ohne große Anzeichen oder als Einstufung als Risikopatientin plötzlich Schmerzen bekam und im Krankenhaus eine Beinvenenthrombose diagnostiziert bekam.