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Welche Medikamente bei Thrombose helfen, können Sie hier erfahren.

Bei Thrombose helfen auch bestimmte Medikamente.

Thrombose – Was geschieht im Blut?

Normalerweise fließt unser Blut ungestört durch unsere Blutgefäße. Wenn wir uns verletzten und bluten hat das Blut die Fähigkeit sich zu verkleben. Die Blutkörperchen haften sich aneinander und bilden ein Gerinnsel. Dieses Gerinnsel kann dann die offene Wunde verschließen. Die Blutung wird gestoppt und es geht keine Gefahr mehr davon aus.

Thrombose – Was ist das?

Wenn man sich verletzt und blutet ist die Bildung eines Gerinnsels sinnvoll und wichtig. Wenn sich die Blutkörperchen aber verkleben wenn gar keine Verletzung geschehen ist kann es Probleme geben. Es kann sich innerhalb der Blutgefäße ein Gerinnsel bilden und zum Beispiel an den Wänden der Blutgefäße haften. Sollte sich dieses Gerinnsel irgendwann lösen wird es mit dem Blutstrom mitgerissen. Da die Blutgefäße immer kleiner werden kann das Gerinnsel ein solches komplett verschließen. Dies kann lebensgefährlich werden.

Thrombose – Warum muss gehandelt werden?

Wenn das Gerinnsel ein Blutgefäß im Gehirn, im Herzen oder in der Lunge verschließt kann das Lebensgefährliche folgen haben. Es ist also notwendig, rechtzeitig das Risiko zu senken. Weniger rauchen und stress sowie ein normales Körpergewicht sind schon mal der richtige Anfang. Regelmäßige Bewegung und die Vermeidung längerer Phasen mit Unbeweglichkeit sind auch sehr wichtig. Zusätzlich hat der Arzt noch mehrere Möglichkeiten um mit weiteren Maßnahmen und Arzneimittel eine Thrombose zu verhindern. 

Thrombose – Welche Behandlungen gibt es?

Kommt Ihr Arzt zu der Überzeugung, dass es bei Ihnen notwendig ist weitere Maßnahmen zur Risikosenkung einzuleiten kann er aus folgenden Maßnahmen auswählen:

  • Kompressionstherapie
  • Heparine und Heparinoide
  • Orale Antikoagulanzien
  • Neue orale Koagulanzien 

Thrombose – Kompressionstherapie

Eine gute Möglichkeit um eine Thrombose vorzubeugen ist die sogenannte Kompressionstherapie. Bei dieser Therapie  werden über die Beine sehr enge Kompressionsstrümpfe angezogen. Die Strümpfe verursachen einen gleichmäßigen und anhaltenden Druck auf die Blutgefäße in den Beinen. Dies unterstützt die Venen dabei, das Blut zirkulieren zu lassen. Das Blut kann also gleichmäßig und ohne widerstände strömen. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Blutgerinnsel bildet deutlich verringert.  

Thrombose – Heparine und Heparinoide

Häufig werden zur Vorbeugung von Thrombose Heparin und Heparinoide eingesetzt. Heparinoide sind heparinähnliche Substanzen. Meist sind sie deutlich kleiner als das Heparin. Heparin und die Heparinoiden verbinden sich mit einer körpereigenen Substanz namens Antithrombin. Der Stoff Antithrombin verhindert natürlicherweise die Bildung eines Gerinnsels ohne Wunde. Heparin und die Heparinoiden verstärken die Wirkung des Antithrombins. Dadurch wird die Gerinnungsneigung deutlich gesenkt und das Thromboserisiko wird verringert. Diese Substanzen gibt es nicht als Tabletten und sie müssen regelmäßig gespritzt werden.

Thrombose – Orale Antikoagulanzien

Seit längerer Zeit gibt es neben den Heparinen und Heparinoiden die ja gespritzt werden müssen auch Tabletten mit Blutverdünnenden Substanzen. Wirkstoffe wie das Warfarin und das Phenprocoumon können ebenfalls verhindern, das sich in den Blutgefäßen ein Gerinnsel bildet. Antikoagulanzien nennt man Stoffe die die Bildung eines Gerinnsels verhindern können. Die Substanzen blockieren in der Leber die Bildung von Stoffen, die wichtig für die Blutgerinnung sind. Kann die Leber diese Stoffe nicht mehr herstellen, verliert das Blut seine Fähigkeit sich zu einem Gerinnsel zu verklumpen. Das Risiko für eine Thrombose sinkt entsprechend. 

Thrombose – Worauf muss ich bei den oralen Antikoagulanzien achten? 

Die Wirkung dieser Arzneimittel braucht eine gewisse Zeit um sich aufzubauen. In den ersten Behandlungstagen wirken sie noch nicht stark genug daher muss der behandelnde Arzt häufig noch zusätzlich Heparin verabreichen. Wenn die Tabletten ihre volle Stärke erreicht haben, braucht man das Heparin nicht mehr. Man muss auch regelmäßig messen, wie stark ds Blut gerinnt. Dies kann man mit dem sogenannten INR-Wert bestimmen. Dieser muss in einem bestimmten Bereich liegen, damit das Blut weder zu dick noch zu flüssig wird.

Thrombose – Neue orale Antikoagulanzien

Seit neuester Zeit gibt es erweiterte Möglichkeiten um eine Thrombose mit Medikamenten vorzubeugen. Wirkstoffe wie Rivaroxaban, Dabigatran, Apixaban und Edoxaban können zur vorbeugenden Behandlung einer Thrombose angewendet werden. Sie werden einmal täglich als Tabletten eingenommen. Heparinspritzen und INR Messungen sind nicht mehr notwendig. Die Wirkstoffe wirken innerhalb kürzester Zeit und auch sehr gleichmäßig. 

 

Bildnachweis: Fotolia HENADZY