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Reisethrombose – vorbeugen und Maßnahmen

Die modernen Reisemöglichkeiten haben ein neues Krankheitsbild auf den Plan gerufen. Durch die Möglichkeit von Flugreisen in entfernte Kontinente ist der Begriff der Reisethrombose entstanden. Denn langes beengtes Sitzen im Flugzeug ist nicht nur unbequem, sondern hat auch Auswirkungen auf die Blutzirkulation und den Kreislauf. Auch langes Sitzen im Bus oder Auto kann zur so genannten Reisethrombose führen.

Demnach entsteht dieses Krankheitsbild zu 70% nach einer längeren Fahrt im Bus oder Auto, während 30% nach einem langen Flug auftreten. Weitere begünstigende Faktoren sind Schlafmittel, eventueller Alkoholkonsum oder erheblicher Flüssigkeitsverlust. Gerade letzterer kann auch durch Durchfallerkrankungen bei Fernreisen entstehen und damit ein zusätzliches Risiko für eine Thromboseerkrankung darstellen, denn die Eindickung des Blutes und eventuelle Infektionen dürfen bei der Entstehung von Blutstau in den Gliedmaßen nicht außer Acht gelassen werden.

Immer bewegen, wenn es die Möglichkeit dazu gibt

Wichtig ist, sich zu bewegen, wann immer die Möglichkeit besteht. Dies ist und bleibt die beste Thromboseprophylaxe. Bei einer Bus- oder Autofahrt machen Sie jede Stunde eine Pause, in der Sie aussteigen und einen kleinen Spaziergang machen. Versuchen Sie auch im Flugzeug, einmal stündlich auf zu stehen und den Gang mehrmals auf- und abzugehen. Ist dies nicht möglich, gibt es eine einfache Übung, die Sie auch im Sitzen durchführen können: Strecken Sie die Füße aus, machen Sie damit kreisende Bewegungen oder wippen Sie mit beiden Beinen.

 

Bequeme Kleidung tragen

Auf langen Flugreisen sowie Auto- oder Busfahrten sollte die Kleidung möglichst bequem sein und nicht zu eng am Körper anliegen. Vor allem sollte darauf geachtet werden, die Beine nicht einzuschnüren. Wenn möglich, sollten während des Flugs bzw. der Fahrt die Schuhe ausgezogen werden. So lassen sich die Füße und Beine am besten in Bewegung halten und das Risiko einer Thromboseentstehung effektiv eindämmen.

 

Viel trinken beugt Thrombose ebenfalls vor

Ein weiterer wichtiger Faktor, einer Thrombose vorzubeugen, ist, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Bedenken Sie, dass Sie während eines Fluges erheblich Flüssigkeit verlieren, bedingt durch die trockene Luft im Flugzeug. Als Beispiel sei erwähnt, dass ein Flug von Wien nach New York einen Flüssigkeitsverlust von knapp einem Liter zur Folge hat. Also, ausreichend trinken, am besten stilles Mineralwasser oder ungesüßter Tee, der allerdings eher als Früchtetee, denn als „schwarzer Tee“ konsumiert werden sollte. Eine weitere Vorsorgemaßnahme kann sein, Wadenstrümpfe oder eine Kompressionsstrumpfhose während des Fluges zu tragen.

 

Heparinspritze für Risikopatienten

Wer als Risikopatient eingestuft wird oder bereits eine Thromboseerkrankung hinter sich hat, sollte vor Reiseantritt mit einer Heparinspritze vorsorgen. Dies gilt auch für Personen, die eine kurz zurückliegende Operation hinter sich haben oder an einer ausgeprägten Krampfader-Erkrankung leiden. Ist der Patient Teilnehmer einer längeren Rundreise, bei der immer wieder ein Flug absolviert wird, sollte eine tägliche Thrombose-Spritze erfolgen.
Zusätzliche Vorsorgemaßnahmen vor Langstreckenreisen können bei Risikopatienten so aussehen, dass vor Reiseantritt wenig gegessen, allerdings viel getrunken wird. Allerdings ist es ratsam, kaum Kaffee zu konsumieren, da dies eine entwässernde Wirkung hat und das Blut verdickt.

Im Vorfeld kann es ratsam sein, sich bei einem Facharzt bezüglich des Thromboserisikos zu erkundigen. Dies kann mit einem einfach durchgeführten Test ermittelt werden, womit auch eine eventuell nachfolgende Therapie oder Vorsorgemaßnahme möglich wird. Schlaf- und Beruhigungsmittel haben unmittelbare Auswirkungen auf den Bewegungstrieb, weshalb sie vor Reiseantritt nicht eingenommen werden sollen.


7 einfache Übungen um Thrombose vorzubeugen